*Trommelwirbel*

Ladies and Gentlemen!
Welcome to the Show.

Samstag, 22. Oktober 2011

Unsterblichkeit

"Das ist alles?", fragte er schließlich.
Ich blinzelte. "Reicht das nicht?"
"Es liegt also nicht daran, dass ... es dir mehr um die Unsterblichkeit geht als um mich?"
Und jetzt war ich diejenige, die einen Lachanfall bekam.
"Edward!", brachte ich unter Kirchern heraus. "Und dabei ... dachte ich immer ... du wärst viel ... klüger als ich!"
Er nahm ich in die Arme, und ich spürte, dass er in mein Lachen einstimmte.
"Edward", sagte ich , als ich wieder richtig sprechen konnte. "Ewiges Leben ohne dich wäre völlig sinnlos. Ich will keinen Tag ohne dich sein!"

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"Höhnt meiner Augen frommer Glaube je
Die Wahrheit so: dann, Tränen, werdet Flammen!
Und ihr, umsonst ertränkt in manchem See,
Mag eure Lüg als Ketzer euch verdammen.
Ein schönres Weib als sie? Seit Welten stehn,
hat die allsehnde Sonn es nicht gesehn.

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Nur zwei Beispiele von einer Vielzahl. Überall wird die ewige Liebe gepreist und erwartet. Von Schmalzen wie PS. Ich liebe dich oder Titanic will ich hier erst gar nicht anfangen. 
Aber im Ernst: hat schonmal Jemand an die Folgen einer solchen Ketzerei (ich übernehm das Wort einfach mal so) gedacht?? Warum gibt es soviele depressive Jugendliche und Mädchen, die sich umbringen, nur weil der Junge ihrer Träume sie nicht beachtet?? 
Warum fasst sich nicht endlich wer ein Herz und macht klar Schiff. Und sagt all diesen jungen verzweifelten Mädchen, das sie umsonst hoffen? Sich Hoffnungen machen, die nie im Leben erfüllt werden. Und wenn doch, dann ist es eine Ausnahme. Ausnahmen bestätigen die Regel. 

Der Kreis schließt sich. 
Eine Welt ohne Schmetterlinge im Bauch, nächtliche Anrufe die mit "oh mein Gott, ich muss dir was erzählen" beginnen oder anfängliche Verliebtheit mag hart klingen, aber es ist die Realität. 

Dass zwei Menschen einander finden bei 8 Milliarden Erdenbewohnern ist schon sehr unwahrscheinlich, aber dass diese Verbindung auch noch bis zum Lebensende hält, ist doch mehr als abstrus? 
Tjaaa, und auch, wenn man diese intelligente Erkenntnis gewonnen hat, es ändert nichts an den Tatsachen: man sitzt zuhause/ in der Uni/ im Café, egal wo und wartet darauf, das der Traumprinz auf seinem weißen Schimmel angeritten kommt und einen erlöst von der täglichen Last des Arbeitens, Hoffens, Wünschens. Es ist eine Illusion. Ein Traum. Träume verschönern die Nacht. Illusionen den Tag. 
Und doch muss man unterscheiden: wo ist ein Traum ein Traum? Und wo beginnt der Traum, die Herrschaft zu übernehmen und mehr zu sein, Lebensinhalt? Lebenszweck? Lebenssinn? 
Ich weiß es nicht und vermag darüber auch nicht zu urteilen. Alles was ich weiß, ist, trotz meiner erst 20 Jahre, dass die Welt grau und dunkel ist, weil der Mensch sie so geschaffen hat. Er hat Autos erfunden, die die Luft verpesten. Er hat Bordelle und Puffs erfunden, die den Männern das Schöne Unerreichbare präsentieren. Er hat sogar Unternehmen wie "Ashley Madison" erfunden, die verheirateten Ehemännern plausible Alibis bieten und für Geld sogar Rechnungen fälschen. 

Wie kann man in so einer Welt von Liebe reden? Ist nicht alles, wovon der Mensch ausgeht; alles, wovon der Mensch zu träumen wagt, eine reine Illusion? Der Glauben daran, dass es irgendwo da draußen Jemanden gibt, der genauso denkt wie du? Die Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist? Dass der Zug nicht schon längst abgefahren ist? 

Die Wahrheit ist, der Zug ist weg, wenn überhaupt einer gekommen ist. Doch in den meisten Fällen gibt es ihn nicht einmal. Es ist nur der Wind, der den Rauch der Atomkraftwerke und Autoabgase herüberweht und den Anschein macht, der Zug würde gleich kommen. 

Doch der Mensch findet immer eine Ausrede. Und schließlich beharrt er auf dem Spruch: 
Die Hoffnung stirbt zuletzt. 

Da stellt sich mir die Frage: Welche Hoffnung? Sollte es nicht verboten sein, bei soviel Negativem auch noch sowas Positives wie Hoffnung aufkeimen zu lassen? Selbst der Gedanke, es könnte, es würde, es möge sollte verboten werden. Es ist lächerlich, grotesk, fast schon total unwahrscheinlich, dass sowas tatsächlich eintreten könnte. Wie kann man dann den Menschen im Glauben leben lassen, es gäbe da eine Möglichkeit, wenn doch nur, und dann auch noch dann, und wenn dann noch .... 
Es ist fatal. 

Warum macht nicht einer seine Augen auf und sagt, wie es ist? Statt immer nur aufzuzeigen, wie es sein könnte? Nur zur Info: Es wird niemals so sein, wie es sein KÖNNTE. Ganz einfach, weil der Mensch zu dumm, zu geizig, zu egoistisch und zu selbstbezogen ist, als das er auch nur ansatzweise an die folgenden Generationen denken würde. 
Es ist eine Schande. 

Ich verliere den roten Faden. Worum es jedoch gut: Egal worum es geht, das einzige was den Menschen heutzutage noch motiviert, ist Hoffnung. Der Glaube an eine bessere Welt. 
Doch in Wahrheit verschließen wir nur unsere Augen vor der Gegenwart um im Geiste daran zu denken, wie es aussehen könnte. Dabei vergessen wir, das es mal so ausgesehen hat. Als der Mensch sich nicht für Gott gehalten und gerichtet und geurteilt hat. 

Der Mensch ist was er ist. 
Er ist was er ist. 
Ein Fleischfresser. Ein Umweltzerstörer. Ein Erfinder. Ein Pionier. 
Ein Optimist.


xoxo Kitty
PS: etliche Gedanken zur Bettruhe :P

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