*Trommelwirbel*

Ladies and Gentlemen!
Welcome to the Show.

Montag, 5. Dezember 2011

Traum

Nach langen Überlegungen hab ich mich endlich entschlossen, mich tätowieren zu lassen: das glorreiche Wort "peaceful" sollte im Halbkreis von einem Schulterblatt zum andern (_-_) geschrieben sein. Es hat überraschenderweise kaum wehgetan und deshalb hab ich über den Buchstaben "l" gleich ein Piercing stechen lassen, was total seltsam aussah, mir aber unglaublich gut gefallen hat. Und weil ich meine Eltern kenne, hatte ich furchtbare Angst, wie sie reagieren würden und ich hatte so einen Bammel. Glücklicherweise waren sie total begeistert davon, es hat ihnen sehr gut gefallen. Und auch, als ich gesagt habe, dass ich mir bald noch das rechte Handgelenk tätowieren lassen will, hatten sie nichts dagegen. Ich war so unglaublich stolz auf mich selbst und zufrieden und glücklich, dass ich endlich einmal das durchgesetzt habe, was ich schon solange vorgehabt hatte.

.... 


Als ich aufgewacht bin, war ich einerseits traurig und andererseits erleuchtet. Traurig, weil ich wusste, dass die Zeit JETZT war und nicht später. Alles, was ich vorhatte, musste ich jetzt tun, tätowieren, piercen, wilde Abenteuer erleben, lernen, mich anstrengen, alles geben, joggen, abnehmen, angeben, stolz sein, glücklich sein, all das musste jetzt sein, oder aber zumindest jetzt beginnen. Der Zug würde bald abgefahren sein. Und dann würde all das keine Rolle mehr spielen.
Erleuchtet war ich auch, weil ich gleichzeitig kapiert hatte, dass ich endlich aktiv werden musste. Meine ganzen gescheiterten Versuche, eine sinnvolle Beziehung hinzukriegen, mein sinnloser Kampf um Aufmerksamkeit, mein Verlangen nach einem Kerl, der mich wirklich verdiente ... all das war einfach nur Unsinn. Wenn ich nicht jetzt begann, das aus mir zu machen, was ich sein wollte, was ich sein will, dann würde ich keine Zeit mehr haben, die Früchte der Saat zu ernten. Und wer will schlank sein, wenn er schon 50 ist? Wer will begehrt werden, wenn man sich selbst nicht mehr begehrt?

"Die Wahrheit ist leicht zu erkennen, wenn sie erst entdeckt worden ist. Das Schwere daran jedoch ist, sie erst zu finden." Galileo Galilei

Und daher: Heute, Sonntag, waren meine Mitbewohnerin und ich zum dritten Mal in Folge joggen, ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr, auch wenn ich es nicht schaffe, das Essen am späten Abend zu unterlassen. Sport ist einfach genial, wenn dir überall der Schweiß runterläuft und du weißt, du hast was getan, für dich, für deinen Körper, für deine Seele und ganz Besonders: für deine Zukunft.

Danke, lieber Gott. Amen

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